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09.10.2023

Kommunaler Gebäudebestand im heatbeat Digital Twin

Neues Feature: Neben den Gebäuden, die an ein konkretes Wärmenetz angeschlossenen sind, zeigt unser heatbeat Digital Twin in der Webansicht jetzt auf Wunsch auch den gesamten kommunalen Gebäudebestand an. Ursprünglich gestartet waren wir mit dynamischen Gebäude-, Netz- und Anlagenmodellen, um Wärmenetzsysteme im digitalen Zwilling abzubilden und zu optimieren. In unserer Webansicht können bereits viele Ergebnisse interaktiv angezeigt werden, die sich aus unseren Simulationen z. B. im Rahmen von Machbarkeitsstudien und Transformationsplänen nach BEW ergeben. Mit unserer aktuellen Weiterentwicklung, kann jetzt auch der gesamte Gebäudebestand einer Kommune angezeigt und analysiert werden.

Dazu laden wir je nach den Anforderungen eines konkreten Projekts die relevanten Daten für alle Gebäude in unsere Datenbank und bereiten die Daten in unserer interaktiven Kartenansicht auf. Die umfasst in den meisten Fällen Gebäudedaten wie z. B. Nutzung und Nutzfläche der Gebäude. Liegen darüber hinaus, wie zum Beispiel in Nordrhein-Westfalen, öffentliche Daten eines Wärmekatasters vor, stehen auch diese Daten direkt im Digital Twin und damit in direkter Verbindung mit der detaillierten Ansicht eines Wärmenetzes zur Verfügung. Falls diese Daten nicht vorliegen, können wir aus den Gebäudedaten die Wärmebedarfe auch projektbezogen selbst im Digital Twin ermitteln und diese ebenfalls anschaulich darstellen. Dafür sehen wir zahlreiche Anwendungen: von der Nachverdichtung in Bestandsnetzen, über Machbarkeitsstudien und Transformationspläne, bis zur kommunalen Wärmeplanung.

Für Bestandsnetze stellen der Netzausbau und die Nachverdichtung zentrale Herausforderungen dar. Mit der Visualisierung der Wärmebedarfe aller Gebäude im Versorgungsgebiet eröffnet unser Digital Twin einen intuitiven Weg, Anfragen zu priorisieren und neue Anschlussmöglichkeiten effizient zu prüfen. Daraus lässt sich direkt ableiten, welche Ausbaupfade im Rahmen von Netzdimensionierung, dynamischer Simulation, und Optimierung genauer betrachtet werden sollen.

Über die Planung einzelner Ausbauschritte hinaus verbessert die Abbildung des gesamten Gebäudebestands auch die Grundlage für Machbarkeitsstudien und Transformationspläne. Um den Netzausbau strategisch zu planen müssen Ausbauszenarien im komplexen Zusammenspiel mit Dekarbonisierung der Wärmeerzeuger, Temperaturabsenkung im Netz und Veränderung der Bedarfe durch Sanierung und Klimawandel betrachtet werden. Dafür ist eine detaillierte Abbildung aller Gebäude im Digital Twin über den Tellerrand der bereits angeschlossenen Gebäude oder eines geplanten Quartiers hinaus ein hilfreiches Werkzeug. Und durch die Darstellung des Gebäudebestands in der interaktiven Webansicht ergibt sich auch hier ein einfacher Zugang zur Lösung komplexer Herausforderungen.

Und natürlich stehen wir neben dem unmittelbaren Ausbau und Neubau von Wärmenetzen mit der kommunalen Wärmeplanung vor einer weiteren umfangreichen Herausforderung für die Wärmewende. Durch die Abbildung des gesamten Gebäudebestands einer Kommune im Digital Twin ergeben sich auch hier vielfältige Möglichkeiten, von der Ist-Stands-Analyse über die Potenzialanalyse hin zur Definition von Wärmewendestrategien und konkreten Maßnahmen, einen höheren Detailgrad und aussagekräftigere Ergebnisse mit reduziertem Aufwand zu erreichen. Durch unsere ersten aktiven Projekte in der kommunalen Wärmeplanung freuen wir uns, den Digital Twin in Abstimmung mit unseren Projektpartnern auch in dieser Richtung zu nutzen und gezielt weiterzuentwickeln.

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